Web – das wars?

Heute morgen bin ich beim Vorbeiscrollen über einen Artikel / einen Gedanken gestolpert, den ich gerne kurz festhalten möchte:

KI ist der Tot des Internets (Quelle weiss ich nicht mehr – ist auch nicht so wichtig)

Ok – da steckt auch ne Verschwörungstheorie hinter, aber in der ein oder anderen Form hatten Guido und ich die Problematik auch schonmal im Podcast besprochen: Durch die KI ist das, was wie das Internet (Web…) bisher war, auf jeden Fall größeren Veränderungsprozessen unterworfen.

Und mein Gedanke war: Vielleicht ist das Web wirklich bald unnütz?

Das frühe Internet war das Web 1.0. Dort wurden Webseiten in ein Netzwerk gestellt, die andere dann abrufen konnten. Die Zahl der Nutzer war geringer als „heute“ und es gab eine zwar aufgeweichte, aber noch vorhandene Trennung von Produzenten und Konsumenten – ähnlich wie bei Print Medien vorher.

Mit dem Web 2.0 wurden dann alle zu Prosumenten. Das Web 2.0 mit seinen Tools wie Blogs oder Microblogging-Diensten gab jeder:m Nutzer:in die Tools in die Hand, um selber ins Netz zu schreiben, zu kommentieren, Leselisten anzulegen oder die besten Webseiten zu sammeln.

Im Nachhinein wird das wohl als die produktivste menschliche Phase des Web angesehen werden. Ohne bedeutsame Algorithmen war das Web 2.0 ein wirklich menschliches Produkt.

Vor ein paar Jahren schickten sich dann die großen Tech-Konzenter an, mit dem Schlagwort „Web 3.0“ und der getypten Blockchain Technologie ein neues Netz (nicht nur Web, sondern auch die Technik dahinter) zu generieren. 

Das scheint zum Glück aus dem Fokus gerutscht zu sein. Zumindest redet heute kaum noch jemand vom Metaverse etc.

Und jetzt kommt mit der KI eine Technologie, die das Web mit Texten, Bildern und Videos flutet. Noch initiiert von Menschen, aber nicht mehr von Menschen erstellt. Und zunehmend weniger von Menschen gelesen, weil vor allem die Maschinen selber das Web durchforsten…

Der Anteil des Menschen am Web wird kleiner und marginalosierit sich irgendwann. Was bleibt, ist das gelegentliche füttern von Instagram Feeds mit einem Foto oder Microblogging Accounts mit kurzen Texten. Das wars.

Und für die Dinge, für die wir bisher das Web genutzt haben, steht die KI auch brav und freundlich zur Seite. Wir brauchen keine Web-Suche mehr, sondern fragen einfach die KI. Die erklärt es uns dann auch direkt und wir müssen nicht mehr selber lesen. 

Wir sind da bereits angekommen: Die Abfragen der Suchmaschinen gehen zurück, die Anfragen bei den KI Anbietern steigen.

Alles schön in den Händen weniger. Die ursprüngliche Idee des Web ist damit eigentlich tot. 

Gibt es irgendwo ein Web, das ohne KI auskommt? Ich möchte weder generierte Texte noch generierte Bilder/Videos sehen. Sie öden mich an.

Gedanken am Sonntag Morgen

Eigentlich muss ich Tests korrigieren… Aber das kann ich später machen.

Bin gerade über eine Keynote von Nvidia von Anfang November 2024 gestolpert. Darin stellt Jensen Huang – CEO – seine Vision der Zukunft vor. Und ich finde das zunehmend befremdlich, was sich dort als Utopie ausgemalt wird. Liegts am Alter? Ist das normal? Oder ist es heute wirklich anders? Kann wohl leider keine:r beantworten, solange Zeitreisen nicht erfunden sind.

Huang stellt seine Gedanken vor, wie sich in Zukunft die Vorstellung von Software und Programmierung entwickeln werden, weil die Hardware immer spezifischer konstruiert wird und für einzelne Bereiche optimiert. Er spricht von Software 1.0 (CPU führt Befehle aus) und der Software 2.0 (CPU wird durch maschinelles Lernen ersetzt).

Er formuliert es so: 

„This is software 1.0 with humans cording – to now software 2.0 using machine learning. Notice, who is writing the software: The software is now written by the computer.

Ich erinnere mich an die Diskussionen der letzten Jahr(-zehnt)e mit den Fragen, ob Algorithmen nicht demokratisch kontrolliert werden müssen und das Programmierer:innen eine Verantwortung haben – sowohl für das konkrete Produkt wie auch auf humanitärer Ebene. Nicht alles, was gemacht werden könnte, muss auch gemacht werden. Etc.

Und nun geben wir die Kontrolle gänzlich ab, indem wir eine Maschine mit Daten füttern, die dann für uns voraussagt, was als nächstes passieren wird? (Ja, Huang spricht auch davon in seinem Vortag, dass Voraussagen für die Zukunft getroffen werden sollen). Programmierung als Wahrscheinlichkeit? Das Ende von Programmen? Das Ende von Design?

Mir graut davor. 

Was bleibt als Menschlichkeit? Wo nehmen wir noch Verantwortung wahr? Wo sind wir noch die denkenden Wesen, die sind, weil wir denken?

Vielleicht ist das aber eh der Weg, den wir seit Jahren schon vorbereiten. Hat sich doch inzwischen eingeschlichen, dass auf jegliches Problem, das in Abläufen aufkommt, immer geantwortet wird: 

„Ein Software-Problem – kannst du nichts machen“. 

Na dann…